Die Digitalisierung stellt das Bildungswesen vor große Herausforderungen und bietet viele Chancen. Die Welt, in der wir leben, ändert sich rasant. Welche Fähigkeiten, welches Wissen brauchen wir in Zukunft?
Das Führungsforum innovative Verwaltung (FIV) hat sich im Rahmen eines Themenforums intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Denn eines steht fest: Die Zukunft ist digital. Um sie mitgestalten und ein erfülltes berufliches und privates Leben führen zu können, bedarf es umfassender digitaler Kompetenzen.
Mit der Digitalisierungsstrategie „Schule 4.0“, möchte das Bildungsministerium im Zusammenwirken mit den wesentlichen Akteuren, den jungen Menschen das nötige Werkzeug an die Hand geben, um auf die zukünftigen Entwicklungen und Herausforderungen optimal vorbereitet zu sein.
Digitale Grundbildung
In der Volksschule stehen die Medienbildung sowie der spielerische Umgang mit Technik im Vordergrund. Am Ende der achten Schulstufe sollen Jugendliche informatische Grundkenntnisse sowie den Umgang mit Standardprogrammen beherrschen. Zweiter Schwerpunkt ist die Vermittlung des kritischen Umgangs mit sozialen Netzwerken, Information und Medien. In der Sekundarstufe wird eine verbindliche Übung „Digitale Grundbildung“ eingeführt. Die Schule entscheidet autonom über die konkrete Ausgestaltung am Standort.
Digital kompetente Lehrkräfte
Um digitale Medien wirksam im Unterricht einzusetzen, müssen die Lehrkräfte selbst über digitale Kompetenzen verfügen. Berufseinsteiger absolvieren zukünftig einen modularen Lehrgang für digitale Fachdidaktik, der auch als Fortbildungsangebot zur Verfügung steht.
Infrastruktur und IT-Ausstattung
Eine moderne Infrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung für digitale Bildung. An rund 50 Prozent der Bundesschulen ist WLAN in allen Räumen verfügbar, 96 Prozent aller Klassenräume sind an das Internet angebunden. An den Pflichtschulen verfügen 31 Prozent über WLAN in allen Klassenzimmern, 78 Prozent der Klassenräume haben Internetzugang.
Im Rahmen der Breitbandoffensive ist daher ein Schwerpunkt für Pflichtschulen vorgesehen. Als Grundlage für einen Entwicklungsplan hat das Bildungsministerium gemeinsam mit den Schulerhaltern Empfehlungen für eine Basis-IT-Infrastruktur an Schulen ausgearbeitet. In Kooperation mit der Internetoffensive und dem Gemeindebund wird derzeit ein Konzept für Beratung und Service erstellt.
Um die laufenden Kosten möglichst gering zu halten, bieten Rahmenverträge mit den Providern spezielle Konditionen für Bildungseinrichtungen.
Digitale Lernmedien
Zukünftig sollen interaktive Schulbücher digital zur Verfügung gestellt werden. In einem ersten Schritt gibt es ab dem kommenden Schuljahr im Rahmen der Schulbuchaktion für die Sekundarstufe Schulbücher als E-Books. Mit der „Eduthek“ wird ein zentrales Portal für digitale Lehr- und Lernmaterialien geschaffen.
Die stufenweise Umsetzung der Strategie startet im nächsten Schuljahr mit einem Pilot an innovativen Schulen.