Heidi Strohmeyer – 10 Jahre Präsidentin

In der Generalversammlung 2019 gab Mag. Heidrun Strohmeyer bekannt, dass sie nach reiflicher Überlegung beschlossen hat nicht mehr als Vorsitzende im Präsidium des FIV zu kandidieren. Sie hat diese Funktion seit 10 Jahren mit großem Vorsitz und Engagement ausgeübt und die Positionierung des Netzwerkes als Expertenforum vorangetrieben. Im Sinne einer Weiterentwicklung des Netzwerkes hat sie die Staffel nun an einen neuen Präsidenten übergeben. Vom Präsidium wurde daher ein Neuwahlvorschlag unter neuer Vorsitzführung im Präsidium durch Magistratsdirektor Dr. Erich Hechtner vorbereitet. Dieser wurde durch Akklamation und ohne Gegenstimmen in der Generalversammlung angenommen. FIV-Gründungsmitglied Dr. Eduard Pesendorfer hat 2009 nicht nur Heidrun Strohmeyer als Präsidentin vorgeschlagen, sondern sie auch während ihrer Zeit im Präsidium begleitet. Er würdigt diese 10 Jahre im folgenden:

Bei der Generalversammlung des Führungsforum innovative Verwaltung (FIV) am 27. März 2019 habe ich mit Bedauern zur Kenntnis nehmen müssen, dass die ein Jahrzehnt als Präsidentin des FIV wirkende Heidrun Strohmeyer ihre Funktion zurückgelegt hat.

Es berührt mich dies deshalb sehr, weil mir als einem der Gründungsmitglieder das FIV persönlich sehr ans Herz gewachsen ist und weil es unter der Führung von Emmerich Bachmayer eine Bedeutung erlangt hat, mit der ich ehrlicherweise bei der Gründung 1999 nicht gerechnet hatte.

Es berührt mich aber auch deshalb, weil es 2009 mein Vorschlag war, „unsere Heidi“ – wegen ihres umgänglichen und freundlichen Wesens habe ich sie so in Erinnerung – in Anbetracht  ihrer Zielstrebigkeit und ihres strategischen und auch taktischen Geschicks als Nachfolgerin nach Emmerich vorzuschlagen.

Es berührt mich aber auch deshalb, weil sie sich nicht für diese Funktion in den Vordergrund gedrängt hat, sondern u.a. auch von mir dort hin gedrängt worden ist.

Heidi hat die positive Entwicklung des FIV im seinem ersten Jahrzehnt während  ihrer Präsidentschaft im zweiten Jahrzehnt des FIV in hervorragender Weise fortgesetzt und im Sinne der gesellschaftlichen  und auch technischen Veränderungen notwendige Entwicklungsschritte gesetzt  und damit dafür gesorgt, dass das FIV seinen sich selbst gestellten Aufgaben – siehe Kurzprofil – in hervorragender Weise gerecht werden kann.

Sie hat darüber hinaus eine der schwierigsten  Führungsaufgaben erfüllt, an der sehr oft – nicht nur in der Politik – Verantwortungsträger scheitern: sie hat auch ihre Nachfolge ordentlich geregelt.

Für das alles hat ihr das FIV dankbar zu sein und dafür bin ich ihr  auch persönlich  sehr  dankbar.

Ihre Verdienste hat Erich Hechtner bei der Generalversammlung dargestellt. Trotzdem weise ich im Folgenden zusammenfassend nochmals darauf hin:

Verbreiterung des Vorstands

  • Erweiterung des Präsidiums von ursprünglich 20 auf 25 Mitglieder und
  • Verbreiterung des Vorstands, so sind seit 2014 auch die Generalsekretäre von Gemeinde- und Städtebund sowie der Generaldirektor des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger im Präsidium vertreten

Mitgliederpolitik

  • Führungskräfte aus dem Bereich der Gewerkschaft und von Wissenschaftlichen Einrichtungen sind nunmehr auch ordentliche Vereinsmitglieder (früher außerordentliche)
  • Außerordentliche Mitgliedschaft zu einem ermäßigten Mitgliedsbeitrag für in den Ruhestand übergetretene Mitglieder wurde eingerichtet
  • Fördernde Mitglieder und Ehrenmitglieder (Gründungsmitglieder mit langjährigem Engagement im Präsidium) wurden neu eingerichtet
  • Konstante Mitgliederzahl über 200, seit einigen Jahren um die 220 herum
  • Mitgliederumfrage durchgeführt (2013): Ergebnisse in der Folge den Jahresprogrammen und Schwerpunkten des Vereins umgesetzt

Studien wurden durchgeführt und unterstützt

  • Sommer 2012 eine Studie zur Verwaltungssteuerung und Wirkungsorientierung in Österreich in Form einer Umfrage unter Führungskräften (WU, Institut für Public Management)
  • Schwerpunkt Nahtstelle zwischen Politik und Verwaltung – Unterstützung der Studie „Und sie bewegt sich doch – Entwicklungstendenzen in der Bundesverwaltung“ von Univ.Prof. Dr. Gratz (Ergebnisse wurden 2011 in einem gemeinsamen Pressefrühstück vorgestellt)

Positionspapiere wurden überarbeitet oder neu entwickelt

  • 2010 in einem Positionspapier „Wirkungsvolle Verwaltungsentwicklung“ Positionen zur Reform der öffentlichen Verwaltung in Österreich festgehalten und wichtige Eckpunkte und Handlungsgrundsätze für die Verwaltungsentwicklung und den Beitrag der Führungskräfte festgelegt – Kurzfassung in Form von sieben Geboten zur Verwaltungsentwicklung
  • Ausgehend von den Ergebnissen der Studie „Und sie bewegt sich doch – Entwicklungstendenzen in der Bundesverwaltung“ von Gratz hat sich das FIV 2011 vertiefend mit der Thematik „Management an der Nahtstelle zur Politik“ auseinandergesetzt und einen Vorschlag zur Optimierung der Zusammenarbeit an der Nahtstelle zwischen Politik und Verwaltung gearbeitet: „Regeln für die gute Zusammenarbeit zwischen Politik und Verwaltung“
  • Positionspaper zum Krisenmanagement 2016, vorgestellt und diskutiert im Jänner 2017 (im Rathaus)

Fokus auf im Bereich der Kommunikation – Außenkommunikation des Vereins

  • Stakeholdergespräche wurden geführt um die Anliegen des FIV zu positionieren (z.B. die Eckpunkte des Positionspapiers zur Verwaltungsentwicklung oder das Positionspapier Krisenmanagement wurde an alle Mitglieder der Bundesregierung, alle Landeshauptleute und die Verfassungs-/Wehr- und SicherheitssprecherInnen übermittelt
  • Mit dem Klub der Parlamentsredakteure wurde 2012 ein Pressegespräch zum Thema Intelligentes Sparen (Präs. Strohmeyer, Vizepräs. Tauber) durchgeführt
  • Positionierung als Expertenplattform auch in Form von Fachbeiträgen und Gastkommentaren
  • Vorstellungsfolder wurde gestaltet
  • Zur Erweiterung der Zielgruppen wurde „Verwaltung Innovativ“ dem Magazin Republik herausgegeben – nunmehr als Blog und auf jeden Fall ausbaubar
  • Kooperation mit verschiedenen Magazinen wie z.B. Public, Fachbeiträge und Gastkommentare

Neue Veranstaltungsformate

  • Clubabende mit Kamingespräch wurden gestartet (Auftakt November 2013)
  • Kulturelle Aktivität (Programmlinie von Vizepräsident Hartmann federführend umgesetzt): Auftakt mit der Ausstellung „Bureaucratics“ von Jan Banning im November und Dezember 2011, in der Folge fast jedes Jahr eine Veranstaltung zu einem kulturellen Thema
  • Sportliche Aktivität: Teilnahme einer FIV-Staffel am Wien Marathon (erstmals 2014, bis 2017)
  • Die Vernetzung und Kooperation mit Partnervereinigungen wurde wieder aufgenommen.

Ich wünsche Heidi alles Gute für die Zukunft und freue mich  auf jedes Treffen mit ihr.

Edi Pesendorfer

9.5.2019