21. FIV – Generalversammlung und Gespräch über „Covid-19 und die Auswirkungen auf Kontrolle und weitere Tätigkeiten der Rechnungshöfe“

21. FIV-Generalversammlung und Gespräch, 20. Oktober, 17 Uhr im Wiener Rathaus

„Willkommen, liebe Mitglieder! Wir bemühen uns sehr, das Vereinsleben des FiV auch in der aktuellen Corona-Situation aktiv zu gestalten“, so begrüßte FIV-Präsident Magistratsdirektor Erich Hechtner die anwesenden Mitglieder im Rathaus. So seien noch zwei virtuelle Veranstaltungen für diesen Herbst geplant. Er dankte angesichts der Situation dem Präsidium für seine reibungslose Arbeit, die “nicht selbstverständlich“ sei – auch die Generalversammlung verlief entsprechend der Corona-Regeln. In seinem Bericht gab der Präsident einen Überblick über die Themenforen und Kamingespräche und wies auch auf die zusätzlichen Aktivitäten wie den neuen Folder hin. Der Bericht sowie die weiteren Punkte zu Satzung, Mitgliedsbeitrag, Ehrenmitgliedschaft und Rechnungsabschluss wurden einstimmig angenommen; das Präsidium entlastet.

Im Anschluss an die Generalversammlung fand ein hochinteressantes Gespräch über „Covid-19 und die Auswirkungen auf Kontrolle und weitere Tätigkeiten der Rechnungshöfe“ mit Magistratsdirektor Erich Hechtner, Edith Goldeband, Direktorin des Landesrechnungshofs in Niederösterreich und Werner Sedlak, Direktor des Stadtrechnungshof Wien, statt.

Edith Goldeband betonte, dass der verfassungsrechtliche Auftrag erfüllt, aber die Prüfung von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen unterbrochen wurde; Planungsvorhaben wurden hingegen nach vor gereiht. „Dort, wo es nicht gesetzlich notwendig war, haben wir keinen Druck gemacht“, sagte Goldeband – auch im Hinblick auf die Bezirkshauptmannschaften, wenngleich dies „nicht immer zu 100 Prozent geglückt sei“.  Voraussetzungen seien das mobile Arbeiten und der elektronische Akt gewesen.  Werner Sedlak bestätigte Goldebands Punkte und ergänzte, dass die „Videokonferenz einen Wandel“ darstellte und noch mehr „strukturiertes Arbeiten“ erforderlich sei. Zur Produktivität im Homeoffice erklärte Goldeband, dass diese von der Tätigkeit, vom Arbeitsweg und von der Unternehmenskultur abhänge; so funktioniere zum Beispiel geistige Arbeit im Homeoffice sehr gut. Dazu zitierte sie eine Studie von ECO Austria, einem Wirtschaftsforschungsinstitut in Wien. Zudem ergänzte sie, dass eine „positive Fehlerkultur“ wichtig sei.

Sedlak wies darauf hin, dass es in Wien bereits eine gesetzliche Grundlage für Homeoffice gebe und „kein Weg mehr zurück führe“.  Beim  Thema Produktivität war er der Meinung, dass im Homeoffice die Arbeitsweise und damit Produktivität ähnlich wie im Büro sei. Hechtner betonte, dass man in das mobile Arbeiten investieren müsse, wenngleich dieses im administrativen Bereich leichter anzuwenden sei als in anderen Bereichen, die direkte Dienstleistungen und Services an den BürgerInnen sind. Allein die Stadt Wien habe aktuell bis zu 20.000 MitarbeiterInnen im Homeoffice. Zu den Ausführungen der beiden RechnungshofdirektorInnen gab es sehr detaillierte Nachfragen – diese umfassten die Themen Büroräumlichkeiten, Homeoffice, IT-Tools, Datenschutz, Unternehmenskultur und internationale Vernetzung.

Hechtner nutzte abschließend die Gelegenheit, gleich auf die nächste FiV-Veranstaltung hinzuweisen: „Führen aus dem Homeoffice“ Ende November, dieser Termin soll als reine online-Veranstaltung stattfinden.