Clubabend mit Sektionschef Christian Kemperle

Einen perfekten Zeitpunkt gab es beim abendlichen Clubabend mit Sektionschef Christian Kemperle in der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, erzielten die Verhandler in der Früh doch eine Einigung bei den Beamtengehältern.

Präsident Werner Trock stellte zum Einstand Christian Kemperle, den Leiter der Sektion „Öffentlicher Dienst und Verwaltungsorganisation“ im BMKOES, mit dessen „faszinierenden CV“ vor: Schon während seiner Lehre als Bergwerkschlosser-Maschinenbauer in Kärnten erkannte Kemperle, dass es wichtig wäre, auch mit dem Kopf zu arbeiten. So trat er in den Polizeidienst in Leoben ein, absolvierte berufsbegleitend die Matura und das Jus-Studium und hatte bei seinem Beginn als Beamter schon die Vorstellung, dass er einmal Karriere machen will, also etwa Abteilungsleiter zu werden. Seit knapp 2 Jahren ist er nach der Karriere in verschiedenen Ministerien nun Sektionschef im BMKOES, d.h. eine seiner Aufgaben ist es, „das Zusammenleben der Beamt*innen zu regeln, etwa über das Dienstrecht“.

Gerade der Begriff der Innovation sei ihm dabei wichtig, die Freiheit des Experimentierens, also der Frage Future of work etwa. Kemperle spannte in seinen Ausführungen den Bogen von der Frage der Wirkungsorientierung von Zielen über die Veränderungen der Digitalisierung bis zum Aufbrechen des Silodenkens in den Bundesministerien. Dabei hob er auch die Dimensionen hervor: rund 140.000 Bedienstete (ohne Lehrer*innen) mit großen Herausforderungen, die in den nächsten Jahren anstehen: So gehen bis zum Jahr 2032 59% der obersten Führungskräfte in Pension, 68% der Abteilungsleiter*innen bzw. deren Stellvertreter*innen und gar 80% der höheren Sachbeabeiter*innen.

Vor diesem Hintergrund stelle sich auch die Frage, wie man Führungskräfte gewinnen kann, führte Kemperle aus. Führungsverhalten neu heißt Teamarbeit, Zusammenarbeit quer über Ministerien und Hierarchien, aber auch zu akzeptieren, dass man nicht unbedingt immer die Letztentscheidung treffen muss. Der Bund gehe nunmehr neue Wege bei der Rekrutierung von Mitarbeiter*innen, die Verwaltungsakademie des Bundes wird neu gedacht und ein neuer Standort gesucht.

Die vielen Fragen der Mitglieder in der anschließenden Diskussion erstreckten sich dann von den Rahmenbedingungen beim Home Office über den Wechsel vom öffentlichen Dienst in die Privatwirtschaft bzw. zurück bis hin zu Themen wie Arbeiten in der Pension oder der Notwendigkeit einer Dienstprüfung im öffentlichen Dienst.