FIV mit Schwerpunkt „Innovation“ bei 25. Generalversammlung

So wie in der GV angedeutet, startete am 7.5.2024 das FIV mit seinem neuen Schwerpunkt „Innovation“, wozu es zwei Inputs gab.

Den ersten Impuls des Abends gab Isabella Mader, Vorstand vom Institut „Excellence Research“, das sich auf Management Systeme und Business Psychologie spezialisiert hat.

In ihrem Vortrag beschreibt Mader verschiedene Innovationsmodelle. Sie hebt hervor, wie groß die Rolle der Informationsverarbeitung ist, wenn wir über Innovationen sprechen. Informationen, so Mader, treiben gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Informationsmasse aber um einiges vergrößert, was die Verarbeitung umso schwerer macht.

So haben wir uns von einer Stammesgesellschaft in eine Gesellschaft der Hochkulturen entwickelt, sind von dort weiter zu einer Industriegesellschaft geworden, bis sich die Strukturen einer Netzwerkgesellschaft gebildet haben, die eben dazu führen, dass unsere „Informationslast“ so enorm hoch ist.

Es bleibt uns mittlerweile nichts Anderes übrig, als uns bei der Informationsverarbeitung helfen zu lassen, zum Beispiel durch künstliche Intelligenz (AI). Isabella Mader erklärt hier, dass wir keine Angst vor künstlicher Intelligenz zu haben brauchen, da es „Horror- Prognosen zu Massenarbeitslosigkeit aufgrund von AI schon länger gibt, bis dato sei aber keine einzige davon eingetreten.

Unsere Kernaufgaben haben sich aber geändert. So war es im 20. Jahrhundert noch von größter Wichtigkeit, körperliche Arbeit zu optimieren, während es im 21. Jahrhundert mehr darum geht, unsere Produktivität, aber vor allem die Produktivität von „Wissen-Schaft“ zu erhöhen.

Mader erklärt, wie all diese Gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen einen Einfluss auf unser Informationsverhalten haben, oder zumindest haben sollten. Denn es ist weit verbrietet, dass Menschen zwar eine Informationsmenge aus dem Jahr 2024 zu verarbeiten haben, ihr Verhalten aber noch immer an geringere Mengen angepasst ist. Unsere „Unterbrechenskultur“, zum Beispiel, ist überhaupt nicht von Vorteil, wenn es um das Verarbeiten von vielen Informationen geht. Aber auch Suchzeiten, Überregulierung oder unproduktive Meetings stellen Probleme im Arbeitsalltag da, die durch Innovationen gelöst werden könnten.

Bei allen technischen Innovationen und Hilfsmitteln, die uns zu Verfügung stehen, sollen wir, so Mader, nicht darauf vergessen am Ende trotzdem selber zu denken. Denken ist immer erlaubt. Und innovativ!

Den zweiten Impuls zum Thema „Innovation“ gaben Magistratsdirektorin Ulrike Hummer und Verfassungsrichter Helmut Hörtenhuber. Sie haben an der JKU Linz einen neuen Masterlehrgang entwickelt, der den Namen „Transformation der Öffentlichen Verwaltung“ trägt.

Der neue Lehrgang ist interdisziplinär aufgebaut und für Jurist*innen der öffentlichen Verwaltung konzipiert. Das Curriculum beinhaltet Veranstaltungen aus diversen Fachrichtungen, zum Beispiel der Soziologie. Hier soll es eine Vorlesung geben, die sich mit soziologischen Grundlagen auseinandersetzt. Es geht darum, die gesellschaftliche Einbettung von Verwaltungsorganisationen aus soziologischer Sicht zu analysieren, aber auch die gesellschaftliche Funktion und Rollen von Verwaltung kennenzulernen. Im Zuge des Studiums sind auch Praktika vorgesehen, die im zweiten und vierten Semester absolviert werden sollen,

Vorgesehen ist es, dass der Lehrgang ab dem Wintersemester 2025/26 startet und die Absolvent*innen umfassende Kenntnisse besitzen, um die öffentliche Verwaltung nachhaltig mitzugestalten und zu transformieren (Mitglieder finden die Präsentation im internen Bereich bei den Unterlagen zum 7. Mai).

Im Anschluss an die beiden Impulse wurde bei speziellen „forum-Signature“-Drinks über die Eindrücke diskutiert und mit Blick über die Dächer der Hauptstadt beendet.

Das nächste Themenforum zum Thema „Netzwerke“ findet am 12. Juni statt.

von Lona Weis